Nun doch!

Mein kleines Covid-Tagebuch

  • Mein kleines Covid-Tagebuch ist nun geschlossen!
  • Sonntag, 17.07., ca. 09:00 Uhr, seit gestern Abend ist auch mein Mann wieder zurück und wir machen beide noch einmal jeweils einen letzten Test: beide Testergebnisse sind (weiterhin) negativ! Damit schließe ich mein kleines Covid-Tagebuch. Toi, toi, toi, alles ist gut verlaufen! Warten wir die Herbstwelle ab, schließlich heißt es neuerdings, dass man mit Omikron nur etwa einen Monat immun ist – vorsichtshalber habe ich noch eine weitere 20er-Packung Covid-Tests für den Rest des Jahres geordert.
  • Samstag, 16.07., ca. 09:00 Uhr, Game Over! Das neueste Testergebnis ist: NEGATIV!!!!!!!!
  • Freitag, 15.07., ca. 10:30 Uhr, insgesamt fühle ich mich heute besser als noch gestern und vorgestern. Aber ein gewisser Hustenreiz, eine gewisse Kurzatmigkeit und schnelle Ermüdung sind noch immer da. Naja, es gibt ja nun Hoffnung, dass es besser wird.
  • Freitag, 15.07., ca. 08:30 Uhr, das neueste Schnelltestergebnis ist nun noch einmal schwächer als am Mittwoch und Donnerstag, der Streifen ist fast nicht mehr erkennbar. Dennoch, wenn man scharf guckt – und vor allem, wenn man es mit den negativen Tests meines Mannes vom 04.07. und 08.07. vergleicht, die ich noch daliegen habe, und die wirklich ohne Test- und nur mit Kontrollstreifen sind – dann ist da noch etwas….. sehr schwach, aber schon noch etwas….
  • Donnerstag, 14.07., ca. 10:20 Uhr, mehrfach war besetzt, aber jetzt gibt es ein Freizeichen bei meinem Anruf in der Arztpraxis. „Ja, das Ergebnis ist positiv!“ sagte die Laborantin von gestern. „Sie haben da wirklich ein hartnäckiges Virus! Das hat sich bei Ihnen eingenistet.“ – „Ja, ich habe wohl einen Mietvertrag geschlossen!“ – „Ja, aber irgendwie ein schlechter Deal!“ – „Muss ich denn jetzt etwas tun? Was würde normalerweise passieren?“ – „Ja, ab dem PCR-Test müssen Sie 5 Tage in Quarantäne bleiben, aber Sie sind ja schon 10 Tage in Quarantäne…“ – „Muss ich denn zum Feststellen, dass es vorbei ist, nochmal zum PCR-Test?“ – „Nein, da reichen Ihre Schnelltests, wenn die negativ sind, können Sie das Haus wieder verlassen.“ – „Und wie kriege ich das PCR-Ergebnis in die Corona-Warn-App?“ – „Gibt’s die noch? Ich habe da den Überblick verloren. Also, dazu müssen Sie das Ergebnis abholen, vielleicht können Sie jemanden schicken?“ – „Mein Mann ist bis Samstag nicht da, ich schicke den dann Anfang der Woche vorbei. Vielen Dank!“ – „Gute Besserung Ihnen!“
  • Donnerstag, 14.07., ca. 08:30 Uhr, das neueste Testergebnis ist wie tags zuvor, schwacher Streifen, aber gerade noch sichtbar.
  • Mittwoch, 13.07., ca. 10:30 Uhr, ich mache mich auf den Weg zum PCR-Test. Ich liebäugele nur kurz, ob ich das Rad nehme, aber ich fühle mich noch zu kurzatmig. Offensichtlich gibt es ein Covid-Test-Sprechstunden-Zeitfenster, ich bin nicht die einzige. Die Laborantin, mit der ich telefoniert hatte, geleitet mich auch direkt zum Test, nachdem an der Rezeption meine Daten aufgenommen worden waren. Ein junger Arzt hört zunächst meine Lunge ab und befindet, die sei in Ordnung. Er macht dann den Test – und der ist wirklich unangenehm: Das Stäbchen wird richtig tief ins Nasenloch rein gebohrt, was schmerzhaft ist! Ganz anders meine bisherigen Schnelltests. Arzt und Laborantin entschuldigen sich gleich, als sie mein Zusammenzucken bemerken, aber natürlich ist mir klar, dass das so sein muss. Ich zwinge mich also zu einem Lächeln, winke freundlich ab und bringe mein Verständnis zum Ausdruck. Ich soll morgen gegen 10:00 Uhr anrufen, um das Ergebnis zu erfahren.
  • Mittwoch, 13.07., ca. 08:30 Uhr, ich mache noch einen Schnelltest. Überraschung! Es sah lange danach aus, dass KEIN Teststreifen auftauchen würde. Zuletzt tauchte er doch auf, aber zum ersten Mal blieb er deutlich schwächer als die vorigen. Hoffnung? Würde der PCR-Test jetzt schon negativ werden?
  • Mittwoch, 13.07., ca. 08:00 Uhr, ich rufe beim Arzt im Dorf an. Die Dame am anderen Ende war auch diejenige, die mir gemailt hatte, und wusste gleich, worum es geht. Sie zeigte sich überrascht, dass das Virus so hartnäckig ist. Da stelle ich mir die Frage: Ist das bei anderen anders? Ich bekomme einen Termin gleich nachher um 10:45 Uhr.
  • Dienstag, 12.07., ca. 16:30 Uhr, jetzt will ich es doch wissen: Ich recheriere, wo es eine Stelle gibt, an der man einen PCR-Test machen lassen kann. Bis auf einen Termin am kommenden Freitag habe ich bereits alle abgesagt. Aber für den am Freitag wäre mir schon wohler, durch eine PCR-Test klären zu lassen, dass es Covid ist oder nicht. Überraschung: Der Allgemeinmediziner hier im Dorf steht noch ganz offiziell auf der baden-württembergischen Landesliste – derjenigen, die weiterhin PCR-Tests machen. Ich schreibe eine eMail und hänge ein Bild meiner Schnelltests der letzten 9 Tage an – und bekomme auch gleich Antwort, ich möge morgen gegen 08:00 Uhr anrufen und alles Weitere besprechen.
  • Dienstag, 12.07., ca. 08:30 Uhr, das neueste Testergebnis ist noch immer: positiv!
  • Montag, 11.07., 09:50 Uhr, das neuste Testergebnis ist noch immer: positiv! Spätestens jetzt muss man erkennen, dass die 5 Tage Isolation, die derzeit den Standard darstellen, Quatsch sind. In der Summe ist heute Tag 10 der Symptome, und mit Inkubationszeit mehr als 10 Tage infektiöse Zeitspanne. Die Symptome sind – genau genommen – noch nicht vorbei, die noch etwas zu rauhe Stimme, die zuweilen wegbricht, und eine leichte Kurzatmigkeit in dem Sinne, dass bei Anstrengung auch noch zuweilen ein Hustenreiz auftritt, der allerdings keinen ausgeprägten Hustenanfall, sondern nur ein kurzes Husten triggert, sind noch präsent. Einen optisch fassbaren Indikator dafür, dass es „bergauf“ geht, gibt es dennoch: Obwohl das Testergebnis noch eindeutig positiv ist, ist doch der Teststreifen auffällig schwach geblieben. Ich wage also die Prognose, dass es bei Ende der Woche kein positives Testergebnis mehr geben wird.
  • Sonntag, 10.07., ca. 21:00 Uhr, mein Mann schickt mir ein Bild seines gerade durchgeführten, aktuellsten Tests: negativ. Na dann, kann ich ihm ja viel Spass auf der Documenta wünschen! Auch die Eltern hatten im Lauf des Tages heute noch einmal Tests gemacht, auch weiterhin negativ. Wie positiv das doch ist!
  • Sonntag, 10.07., ca. 15:00 Uhr, mein Mann bricht zu unserem zweiten Standort auf – für alle Fälle mit 5 Covid-Tests in der Tasche. Er will mindestens 1, 2, 3 Tage der kommenden Woche zur Documenta 15, aber qua aktuellem Anlass nicht ungetestet.
  • Sonntag, 10.07., ca. 14:00 Uhr, mache mir lecker Hühnerbrühe mit Nudelnestern, schon seit ein paar Tagen jeden Tag mindestens einmal. Heute wieder ein Eimerchen unseres eigenen Hühnerfonds leer bekommen, mehr Platz im Kühlschrank, check! Wir kochen Knochenfonds ja selbst, aus wahlweise Knochen (Rinder) und Suppenhühnern. Ein Hoch der Allesverwertung: Was kann schon bei Erkältung und Grippe gegen echte Hühnerbrühe ankommen?
  • Sonntag, 10.07., ca. 09:00 Uhr, neuestes Testergebnis noch immer: positiv! An sich mittlerweile weniger Husten und kaum mehr Niesen. Allerdings heute wieder etwas rauhen Hals, wohl zu viel geredet gestern?
  • Samstag, 09.07., ca. 09:00 Uhr, neuen Test gemacht, Ergebnis weiterhin: positiv! Mittlerweile auch die dritte Hustenbonbontüte begonnen, da in der Nacht immer mal wieder einen Hustenanfall. Temperatur aber aber weiterhin unter 37°C.
  • Freitag, 08.07., ca. 20:00 Uhr, mein Mann hat eingekauft, da sein Test am Nachmittag immer noch negativ war. Echt überraschend, dass er so gar nichts abbekommt, trotz Virendauerbeschuss durch Zusammenleben mit mir. Naja, vielleicht aber auch gut so. Jedenfalls ist jetzt der Kühlschrank proppenvoll, schließlich fährt mein Mann am Sonntag für ein paar Tage an unseren anderen Standort, derweil ich, sofern weiterhin Covid-positiv, bis auf Weiteres nichts einkaufen kann. Auch die Katze steht Spalier wie immer, wenn sie frisches Grillhähnchen riecht – Luxuskatze, sie bekommt in solchen Fällen ihr eigenes halbes Geflügel, natürlich über Tage verteilt und abgekühlt. Auch sie zeigt keine Symptome, weiterhin Appetit und Agilität. Toi, toi, toi.
  • Freitag, 08.07., ca. 14:20 Uhr, Temperatur weiterhin unter 37°C. Stelle fest, die zweite Hustenbonbontüte ist bereits fast leer. Zum Glück hat mein Mann neulich 5 Tüten gekauft. Auch glücklich: Bislang sind keine weiteren, intrafamiliären Infektionen festgestellt worden. Vielleicht stimmt es ja, dass ich als mehrfach Geimpfte nur eingeschränkt infektiös bin? Zumindest bei Omikron wurde das schon nachgewiesen. Wär auch gut für die Katze…
  • Freitag, 08.07., ca. 10:00 Uhr, Telefonat mit den Eltern: auch dort glücklicherweise weiterhin negative Testergebnisse.
  • Freitag, 08.07., ca. 08:30 Uhr, Testreihe fortgesetzt, Ergebnis weiterhin: positiv! Noch immer führt leichte Anstrengung zu Husten oder Niesen, subjektiv fühlt es sich aber graduell besser an. Liegt vielleicht auch am Thermometer, das sich heute auf 36,9°C eingeschossen hat. Also, bisher konsequent unter 37°C.
  • Donnerstag, 07.07., ca. 14:00 Uhr, die Katze wanzt sich ungeniert und energisch an mich ran und will beschmust werden. Habe gelesen, dass sich Katzen symptomfrei infizieren und die Infektion eine kurze Weile weiter geben können, während Hunde für das Virus eine Sackgasse darstellen. Ob sich jetzt die Katze infiziert? Bislang gibt es dafür keine Anzeichen. Aber vielleicht gibt es die eben auch einfach nicht. Und mit unseren Tests kann ich sie schlecht testen, schließlich kann ich ihr nicht das für Menschen konzipierte Nasenstäbchen und die Winzlöcher ihres Katzennäschens rammen….
  • Donnerstag, 07.07., ca. 08:30 Uhr, tägliche Testreihe fortgesetzt, Ergebnis weiterhin: positiv! Auch die Temperaturmessung hält nichts Neues bereit. Es bleibt bei erkältungsartigen Symptomen, auch wenn sie sich von Tag zu Tag etwas anders darstellen. Heute beispielsweise spüre ich beim Schnäuzen Druck auf meinen Nasennebenhöhlen.
  • Mittwoch, 06.07., ca. 14:00 Uhr, heute schon mehrfach Temperatur gemessen, pendelt unverändert zwischen 36,8°C und 37,2°C. Bislang also in Summe ein erkältungsartiger, vergleichsweise milder Verlauf. Gebe aber zu, meine Leistungsfähigkeit reicht gerade so für diesen Text. Auch das entspricht einer typischen, intensiven Erkältung.
  • Mittwoch, 06.07., ca. 12:30 Uhr, Ohrschmerz rechts ist erst einmal weg bzw. geht im Rest der Befindlichkeiten unter. Habe alle halbe Stunde einen Nies- oder Hustenanfall. Habe schon eine Restmülltüte neben mir liegen, in die ich gleich jedes verschnupfte Tempo – ja, ich verwende nur „echte“ Tempo-Taschentücher, die sind meiner Erfahrung nach am reißfestesten – eintüte. Was weg ist, ist weg, und es kann sich keiner mehr daran anstecken.
  • Mittwoch, 06.07., ca. 10:00 Uhr, setze meine Testserie fort, Ergebnis eindeutig: positiv! Ohrschmerz rechts scheint abzuebben. Auch die Schwellung des Ohrläppchens links scheint nachzulassen.
  • Mittwoch, 06.07., 08:10 Uhr, wache wieder auf, fühle mich etwas gerädert und das rechte Ohr schmerzt wie bei einer Mittelohrentzündung. Offensichtlich lag ich beim Schlafen und Aufwachen darauf. Ob das wieder weggeht?
  • Mittwoch, 06.07., ca. 03:00 Uhr, bin wohl eingeschlafen, snooze….
  • Mittwoch, 06.07., ca. 02:00 Uhr, verbringe die Nacht auf dem Sofa, um meinen Mann nicht anzustecken, denn jetzt kann ich keine Maske mehr aufsetzen, einerseits, weil sich Niesen und Husten zu häufig abwechseln und ich mit dem Maske Auf- und Absetzen nicht hinterher komme, andererseits, weil ich mit Nasenbluten kämpfe und die Maske insgesamt meine Atmung nun beeinträchtigt. Offensichtlich ist meine Nase so viel Niesen nicht mehr gewöhnt. Das Husten und Niesen ist auch physisch anstrengend und hält mich wach, sprich vom Schlafen ab. Auch habe ich mich entschlossen, wegen des physisch anstrengenden Hustens von nun an Damenslipeinlagen zu verwenden, sischer is sischer…. Und warum ist jetzt mein linkes Ohrläppchen angeschwollen? Ist das Covid oder hat da ein Insekt rein gestochen? Nicht auch das noch….
  • Dienstag, 05.07., ca. 22:00 Uhr, tagsüber mehrfach Temperatur gemessen, pendelt unverändert zwischen 36,8°C und 37,2°C. Schnupfen fährt nun auch hoch.
  • Dienstag, 05.07., ca. 12:00 Uhr, Husten ist nun da, bleibt aber noch moderat, hatte ich schon mal schlimmer. Mit Eltern telefoniert: Dort noch alle Tests negativ.
  • Dienstag, 05.07., ca. 10:00 Uhr, mache noch einen Test, Ergebnis eindeutig: positiv! Beschließe, eine Testreihe zu machen, jeden Tag einen Test….11
  • Dienstag, 05.07., ca. 08:00 Uhr, Katze bespringt mich und will mit mir schmusen. Ihr scheint mein Zustand nicht bedrohlich. Dachte, Tiere hätten vielleicht einen Selbstschutz-Instinkt. Geht unserer Katze aber ab. Können sich Katzen überhaupt von Menschen Covid holen? Und wenn ja, können Sie es weiter tragen? Auch an Menschen? Dann ist mein Mann jetzt schon in der Falle, denn nachdem ihr meine Streicheleinheiten reichen, tapert sie rüber zu ihm.
  • Montag, 04.07., ca. 22:00 Uhr, habe jetzt mehrfach Temperatur gemessen, pendelt zwischen 36,8°C und 37,2°C.
  • Montag, 04.07., ca. 18:00 Uhr, mein Mann kauft uns Hustenbonbons.
  • Montag, 04.07., ca. 17:00 Uhr, beschließe, meine Fiebermesspistole zu suchen, da kurzfristig leichtest Frösteln. Temperatur aber noch völlig unkritisch bei 36,2°C.
  • Montag, 04.07., ca. 14:30 Uhr, beschließe, mich mit der Corona-Warn-App zu beschäftigen und stelle fest: Ich bin und bleibe eine Dunkelziffer, denn ich habe mich selbst mit meinen eigenen Sars-Cov-2-Antigen-Schnelltests (20er-Pack seit Februar im Hause) getestet, und ich bräuchte einen offiziellen Test von woanders, um den in die Warn-App einzutragen und andere warnen zu können. Jetzt aber aus der Selbstisolation noch mal raus zu gehen, mich testen zu lassen, und dabei andere zu gefährden, erscheint mir paradox. Also lasse ich es. Vorerst.
  • Montag, 04.07., 12:30 Uhr, mein Mann macht auch einen Test, Ergebnis eindeutig: negativ! Ohje, jetzt heißt es, Abstand halten. Und vielleicht Maske tragen? Und ich brauche unbedingt Hustenbonbons, ich kenne mich, ich schrecke sonst mit einem Hustenanfall nachts auf….
  • Montag, 04.07., 08:48 Uhr, auch das Ergebnis des zweiten Tests ist eindeutig: positiv! Ich hoffe auch milden Verlauf, bin 3x geimpft. Informiere telefonisch die Eltern.
  • Montag, 04.07., 08:33 Uhr, zweiten Test gestartet.
  • Montag, 04.07., 08:30 Uhr, unsere Perle wird von meinem Mann vor dem Haus abgefangen – Abstand halten, Lage erläutern, bitten, wieder nach Hause zu fahren. Ich greife derweil zum Telefon und informiere meine Eltern, bei denen wir am Wochenende noch waren.
  • Montag, 04.07., 08:29 Uhr, Ergebnis steht fest, eindeutig: positiv! Kann es kaum glauben, fühlt sich „nur“ wie eine Erkältung an!
  • Montag, 04.07., 08:14 Uhr, Sars-Cov-2-Antigen-Schnelltest gestartet, braucht 15 min, bis das Ergebnis definitiv ist.
  • Montag, 04.07., 08:00 Uhr, immer noch Halsschmerzen und nun auch leichte Kopfschmerzen. Unsere Perle wird bis 08:30 Uhr hier sein – vielleicht doch besser und fairerweise einen Sars-Cov-2-Antigen-Schnelltest machen?
  • Sonntag, 03.07., immer noch Halsschmerzen. Wir sind noch bei den Eltern, packen aber für die Heimfahrt.
  • Samstag, 02.07., leichte Halsschmerzen. Wir sind noch bei den Eltern. Mal auf Abstand bleiben.

Stunde 0

Tag 0 – Stunde 0. Kontaktsperre.

Draußen wütet das Virus. Karlsruhes Hochhäuser leuchten hell, während ich in der Dunkelheit von der A8 steil hinab rolle – alle Fenster, alle Stockwerke, alle sind zuhause. Es ist 20:00 Uhr.

Ich hole die Post, die letzten Unterlagen und das Laptop aus dem Büro. Gerüstet für HomeOffice. Es soll mindestens 4 Wochen dauern, eher länger, man wird sehen.

Auf der Rückfahrt komme ich an der Landeserstaufnahme-Einrichtung vorbei, LEA. Ein Polizeitaufgebot von mindestens 5 Fahrzeugen davor. Was passiert hier? Werden die Leute evakuiert? Und wenn ja, wohin? Sind dort überhaupt noch Leute, und wenn ja, wie viele? In letzter Zeit habe ich nicht mehr so viele Flüchtlinge beobachtet wie damals 2015/2016, als die große Welle kam.

Es sind weniger Fahrzeuge unterwegs als sonst um diese Zeit. Ich entscheide mich, über Land und nicht über die Autobahn zurück zu fahren.

Kontaktsperre. Ist das nicht übertrieben? Dir wirtschaftlichen Folgen werden die Landes- und Bundesregierungen sicher innerhalb der nächsten Wochen unter Druck setzen. Lange lässt sich das nicht durchhalten. Auch der Gedanke hat etwas für sich, die Bevölkerung „durchinfizieren“ zu lassen. Es heißt, bei mehr als 75% Infizierten sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass sich der Rest noch infiziert. Aber Opfer würde es geben – und nicht nur unter der Risikogruppe der älteren oder vorerkrankten Menschen, sondern – wie sich gezeigt hat – auch unter den jüngeren.

Ich mache Kilometer, Felder huschen im Dunkeln an mir vorbei. Ich rolle mit verminderter Geschwindigkeit durch die Dörfer. Die Läden bereits alle geschlossen, aber das ist normal für Sonntage und die Uhrzeit. Hier zeigt die Kontaktsperre, die mit Restaurantschließungen einhergeht, noch kein allzu unübliches Bild. Nur der grell erleuchtete Döner-Laden, in dem der Mann hinter dem Tresen einsam ein Glas trocknet, fällt aus dem Rahmen – weit und breit das leuchtendste Beispiel der Kontaktsperre. Ob der Laden unter normalen Bedingungen in diesem Dorf am Sonntagabend um halb zehn mehr Kunden hätte?

Oder ob der Laden einem anderen Zweck dient? Vielleicht Geldwäsche? Wer betreibt denn in diesem Winzdorf einen Döner-Laden? In einem Dorf aus Jahrhunderte alten Fachwerkhäusern und vermutlich genauso alteingesessenen Familien? Gibt es da Absatz für Döner?

Kontaktsperre, denke ich, als ich in den Wald jenseits des Ortsschildes am Dorfrand eintauche. Davon haben die beiden Wildschweine noch nie etwas gehört, als sie von links über die Fahrbahn in meine Fahrertür donnern.

[Fortsetzung folgt…]